Schuss vor den Bug

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Die August-Ausgabe von PRÄVENTION AKTUELL behandelt als Schwerpunkt das Thema Unfälle und Beinaheunfälle. Wie können sie verhindert werden und ist die Vorstellung der „Vision Zero“, einer Welt ohne Arbeitsunfälle, realistisch?

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„The same procedure as last year, Miss Sophie?“ Klar, James! Alles wie in jedem Jahr, bitte! Der Sketch „Dinner for one“ gehört in vielen Haushalten zu den lieb gewonnenen Silvester-Klassikern. Und er zeigt in 18 Minuten jede Menge Beinaheunfälle: James stolpert in der Ausübung seiner Butler-Tätigkeit in schöner Regelmäßigkeit über den Kopf des Tigerfells. Zum Glück kann er den Sturz trotz steigenden Alkoholpegels gerade noch verhindern. Manchmal steigt James sogar ausnahmsweise grazilen Schrittes über den Tigerkopf – zu seiner eigenen Verwunderung.

Was im Fernsehen lustig ist, kann im wahren Arbeitsleben ernst werden und im schlimmsten Fall tödlich enden. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür nicht hoch ist: Auf einen tödlichen Arbeitsunfall kommen 10.000 leichte, das Verhältnis zwischen schwerem und leichtem Arbeitsunfall liegt auch bei etwa 1 zu 400.

Das ist allerdings kein Grund, sich in Sicherheit zu wiegen. Ein Kabel, das im Gang auf dem Boden liegt, ist immer noch eine Stolperfalle. Egal, ob es nur beinahe einen Sturz verursacht; oder ob es einen Sturz verursacht, bei dem der Betroffene auf dem Hosenboden landet und über sein eigenes Missgeschick lacht; oder ob der Betroffene so unglücklich stürzt, dass er mit dem Kopf auf eine Kante fällt und ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erleidet.

Schwerpunkt: Unfälle und Beinaheunfälle

Kabel und Tigerfell haben also eines gemein: Sie sind ­Stolperfallen, die im Weg liegen. Für den Arbeitsschutz heißt das, Unfälle mit leichten Verletzungen und auch Bei­naheunfälle zu melden. Nur so kann die Gefahr beseitigt werden. Damit es eben nicht heißt: „The same ­procedure as every year!“

Schließlich arbeiten alle Unternehmen und Organisationen auf die „Vision Zero“ hin, eine Welt ohne Arbeitsunfälle. Wie realistisch das ist, sei dahingestellt. Denn lässt es sich wirklich verhindern, dass sich Beschäftigte mal am Papier schneiden, wenn sie den Drucker befüllen? Oder dass einem Mitarbeiter schwindelig wird und er daher von der Leiter fällt – und sei sie noch so vorschriftsmäßig und sicher aufgestellt? Ein Beitrag unseres Schwerpunkts wirft daher einen kritischen Blick auf Unfallzahlen als alleinige Benchmark für die Arbeitssicherheit eines Unternehmens.

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Artikel veröffenticht

28.08.2024 - 10:53 Uhr

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